Der Slum Korogocho liegt im Nordwesten von Nairobi, Kenia. Auf 1,5 Quadratkilometern drängen sich rund 200.000 Menschen zusammen. Mittendrin befindet sich die von LASK-Jahrhundertspieler Helmut Köglberger im Jahr 2013 gegründete Fußballschule ACAKORO. Die Schule ist mittlerweile ein Ankerpunkt für viele Kinder und Familien geworden. Sie verknüpft die Felder schulisches Lernen, spielerisches Lernen über den Fußball und berufliches Lernen miteinander und ist für jene da, die sonst keine Chance hätten. Das fußballerische Talent spielt hierbei eine untergeordnete Rolle. ACAKORO ist offen für Buben wie Mädchen und auch für Kinder mit mentalen Beeinträchtigungen. Der in Oberösterreich ansässige Hilfsverein ACAKORO kümmert sich sowohl um die Mittelaufbringung als auch um die Qualitätssicherung. Zu diesem Zweck ist Stefan Köglberger, Co-Founder von ACAKORO, mehrmals im Jahr vor Ort in Kenia.
Ein Vorzeigeprojekt
Obwohl es viele Fußballakademien im globalen Süden gibt, ist ACAKORO ein vollkommen einzigartiges Projekt. Der Fokus liegt nämlich nicht bei der Ausbildung von Profifußballern. Die Kinder lernen über den Fußball, gepaart mit einer soliden Schulbildung, wichtige Werte für das Leben wie Respekt, Ehrgeiz, Fairness, Selbstvertrauen, Umgang mit Niederlagen, Mut. Daher auch das Motto: Nicht jeder wird Profi, aber jeder profitiert! Insgesamt profitieren derzeit rund 300 Kinder und deren Familien von dem Modell, das Fußball als Lebensschule zu nutzen weiß. ACAKORO prägt das Selbstbild des Slums Korogocho.
Messbare Erfolge
Als größte Errungenschaft ist sicher zu bezeichnen, dass sämtliche Abgänger der ACAKORO-Fußballschule ihren Platz im Leben gefunden haben. Stolz sind die Beteiligten bei ACAKORO aber natürlich auch auf die sportlichen Erfolge, wie etwa den Sieg beim prestigeträchtigen Donauauencup 2015 und 2016 in Österreich, wo die kleinen U11-Kicker von ACAKORO namhafte Gegner wie den FC Barcelona oder Atletico Madrid bezwungen haben.
Fußball in Zeiten von Corona und darüber hinaus
Corona hat auch Kenia fest im Griff. Die täglichen Aktivitäten mit den Kindern wurden gemeinsam mit den Schulschließungen im Land vorerst gestoppt. Aktuell gibt es nur ein Lern-Programm für Kinder sowie Essensauslieferungen an die Familien. Doch die Menschen vor Ort sind guter Dinge, dass sich die Lage bald wieder ändert. In naher Zukunft möchte ACAKORO die Rolle des Fußballs in der Entwicklung für Kinder aus Armenvierteln in Kenia vorantreiben. Dazu wurde eine Diskussionsgruppe mit dem kenianischen Bildungsministerium und dem kenianischen Sportministerium gestartet. Es darf darauf gehofft werden, dass die wertvollen Ideen auf fruchtbaren Boden fallen und Fußball in organisierter Form in Grundschulen gebracht wird. Damit noch mehr Kinder durch Sport existentielle Werte für ihr Leben lernen.
Wer ist ACAKORO?
Das Projekt ACAKORO Football wurde 2013 im Korogocho-Slum, Nairobi, Kenia, gegründet und wird gemeinsam vom österreichischen „Hilfsverein ACAKORO“ und dem kenianischen Verein „ACAKORO Community Based Organization (CBO)“ betrieben. Ziel aller Bemühungen ist es, sozial stark benachteiligten Kindern sowohl eine akademische als auch eine sportliche Ausbildung angedeihen zu lassen, wobei die Werte des Fußballs als Lebensschule dienen.