Respekt & Vielfalt

Buchtipps für die Corona-Krise

Du fühlst dich von dieser wunderbaren Auswahl an Literatur nachfolgend inspiriert? Dann hast du nun zwei Möglichkeiten:

1. Schicke uns selbst dein Lieblingsbuch mit einem kurzen Text und wenn möglich auch mit einem Foto an martin.moser@respekt.net. Wir wollen die Buchtipps in der Corona-Krise keine Eintagsfliege sein lassen, auch wenn wir natürlich hoffen, dass diese Krise bald wieder vorüber ist.
2. Bestelle dein Wunschbuch bei deiner Buchhandlung ums Eck, viele Buchhändler*innen liefern auch jetzt aus. Wenn’s keine Buchhandlung ums Eck gibt, dann finden wir das erstens schade und zweitens liefern viele Schmökerstuben auch österreichweit aus. Eine Auswahl an Buchhandlungen mit Online-Shops  sind am Ende des Artikels zu finden.

Hyperion – von Friedrich Hölderlin
empfohlen von Harald Klauhs (Literaturredakteur “Die Presse”)

Es ist ein ungeschriebenes Gesetz jedes Bücherliebhabers: Leihe nie ein Buch aus! Wenn, dann verschenke es, denn Du bekommst es ohnehin nicht zurück. Ich habe mich an diesen Grundsatz leider nicht gehalten. Deshalb habe ich die schöne Insel-Ausgabe meines Trostbuches nicht mehr, die natürlich vergriffen ist. Ich muss jetzt meine zweibändige Werkausgabe der Schriften Friedrich Hölderlins rausnehmen, um seinen Briefroman „Hyperion“ zu lesen.
Das habe ich im Vorfeld des 250. Geburtstags des Dichters wieder getan. „Was ist alles, was in Jahrtausenden die Menschen taten und dachten, gegen einen Augenblick der Liebe!“ Es ist einer der vielen Trostsätze in diesem Buch, die mich stets von Neuem rühren. Die Geschicke des Helden Hyperion, die er seinem Lehrer Bellarmin berichtet, enthalten ein faustisches Schicksal. Seine Suche nach Liebe, nach Anerkennung, ja auch nach dem Tod ist für mich viel näher, viel bewegender, viel menschlicher als die Irrungen und Wirrungen des goetheschen Helden. Aus bloßem Verstand, so heißt es an einer Stelle, ist nie Verständiges gekommen, aus bloßer Vernunft nie Vernünftiges. Hyperion, so sagt es seine Geliebte Diotima, ist auf der Suche nach einer besseren Zeit, einer schöneren Welt: „Nur diese Welt umarmtest du in deinen Freunden, du warst mit ihnen diese Welt.“ Es ist der ewige Traum von einer besseren Welt, der hier geträumt wird – und dass er nicht umsonst ist. Was könnte es Tröstlicheres geben!

Ein wenig Leben – von Hanya Yanagihara
empfohlen von Bella Draxler

Es geht um Freundschaft, um Menschlichkeit, um Liebe. Dieses Buch ist nichts, was man schnell mal nebenher liest, denn es kann einen erschüttern, aufwühlen und trotzdem liest man weiter, weil es genial ist. Schön und grausam wie das Leben eben sein kann. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Leben & stay positive.

Die Brautprinzessin – von Wiliam Goldman
empfohlen von Didi Drobna

Ein cheesy Buchtitel hinter dem sich ein irre witziges, kluges Abenteuerbuch verbirgt, welches Märchen ad absurdum als Programm hat. Der Autor Wiliam Goldman ist leider 2018 verstorben. Dieses Buch ist mein Lieblingsbuch seit ich es mit 12 Jahren in der Wiener Städtischen Bücherei entdeckt und noch in der selben Nacht mit Taschenlampe unter der Bettdecke verschlungen habe. Die deutsche Fassung ist Ende der 70er erschienen. Ende der 80er kam die geniale Verfilmung, die noch heute (wg Retrocharme des swashbuckling Märchens) begeistert. In Zusammenfassung: Ein genialer Meta-Roman der Postmoderne, der sich als Märchen tarnt. Unglaublich intelligent und eloquent, tiefsinnig, aber in Kurzweil verpackt. Wer dieses Buch nicht kennt und liebt, verpasst was und kann sich aber nun auf ein schönes Leseerlebnis freuen!

Was wir sind und was wir sein könnten – von Gerald Hüther
empfohlen von Maria Kapeller

Es fasziniert mich immer wieder, wie der deutsche Neurobiologe Gerald Hüther erklärt, warum wir Menschen so sind wie wir sind und was dabei in unserem Gehirn abläuft. Er verwendet dafür nicht nur eine einfache, verständliche Sprache, sondern gibt immer auch Lösungsansätze mit, wie jeder für sich dieses Wissen positiv nutzen kann. Besonders dieses Buch habe ich gerne gelesen und mit vielen kleinen Merkzetteln versehen, weil ich ebenfalls davon überzeugt bin, dass wir als Individuen und als Gesellschaft umdenken müssen. Hüther erklärt anschaulich, wie es funktionieren kann.

Schlafen werden wir später – von Zsuzsa Bánk
empfohlen von Sonja Franzke

Zwei lebenslange Freundinnen, die sich aus ihren völlig unterschiedlichen Lebenssituationen schreiben. Was könnte zu unserem neuen Leben besser passen?
Freunde sind wichtiger denn je, obwohl oder gerade weil wir unsere Freundschaften über völlig neue Kanäle pflegen lernen. Zudem ist das Buch ein Fest der Sprache. Ein richtiger Seelenschmeichler für Lesegenießer*innen.

Daß ich mich nicht ärgere – von Heinrich Lhotzky
empfohlen von Martin Moser

Dieses Buch, geschrieben und veröffentlicht im Jahr 1913, könnte auch brandneu in den Buchhandlungen aufliegen. Gewiss, die Sprache klingt „alt“ und die liturgische Schriftart benötigt Eingewöhnungszeit. Dass wir uns aber nicht ärgern sollten, galt nicht nur vor 107 Jahren, sondern auch heute. Natürlich sollten wir uns auch über etwas ärgern können, aber es gibt Momente, bei denen Ärger überflüssig ist und dieser Ärger nur Energie, Zeit und Nerven raubt und somit den Platz für mögliche schöne Momente verbaut. Dieses Buch bewahrt einen in ein Jammertal hinabzusteigen und nicht in einen Generalärger zu verfallen. So ärgere ich mich schon gar nicht mehr über meine Haare, die mittlerweile machen was sie wollen.

Alle 75 Maigret-Romane – von Georges Simenon
empfohlen von Michael Rohrwasser

Es sind Wanderungen in die Düsternis, sie sind beunruhigend und meist ohne versöhnliches Ende. Der Überführte verschwindet im trostlosen Gefängnistrakt, nicht selten steht am Ende die Guillotine, und es sind nicht wenige Frauen, die Maigret als Mörderinnen entlarvt. Dennoch geht von diesen Romanen etwas Tröstliches aus, und das hängt wohl mit dem Kommissar Maigret zusammen, der in den vierzig Dienstjahren (von 1930 bis 1970) kaum altert. Einmal stößt er auf Maria, eine junge Frau, die eine Bande von Dieben und Mördern anführt, eine „schöne Löwin“, die er in dem Augenblick festnimmt, als sie in den Geburtswehen liegt. Sie ist für schreckliche Morde verantwortlich, und was tut Maigret? Er bringt ihr Blumen ans Wochenbett und sorgt für das Neugeborene (Maigret et son mort, 1947). Bei Maigret ist die patriarchale Welt noch in Ordnung. Keiner versteht die Leute besser als er, weil er sich ihnen ebenerdig nähert und so lange bei ihnen ausharrt, bis er verstanden hat, welche Triebkräfte gewirkt haben.

MiniMax-Interventionen: 15 minimale Interventionen mit maximaler Wirkung – von Manfred Prior
empfohlen von Tamara Pfaffelmoser

Dieses Buch habe ich mir ganz zu Beginn meiner Psychotherapieausbildung gekauft, dass ich mit seinen gerade mal 90 Seiten aber gerne vielen Menschen ans Herz legen möchte. Manfred Prior beschreibt in seinen MiniMax Interventionen auf ganz spielerische Weise Anleitungen, mit denen wir unser Leben und das unserer Mitmenschen ganz schnell auf sehr einfache Weise verbessern können. Kleine Änderungen mit bäriger Wirkung.

Ungekannte Freuden – von Andy Kirkpatrick
empfohlen von Gertrude Reinisch-Indrich

Hardcore Erlebnisschilderungen und Betrachtungen des Extrem-Menschen (nicht nur am Berg) Andy Kirkpatrick, einem der wildesten Bergsteiger und interessantesten alpinen Schreiber unserer Zeit. In seinem dritten Band versammelt er nun – in einer Offenheit, die fast weh tut – teils lyrisch, seine haarsträubenden Berichte. Es geht ihm vorrangig um die Begegnungen mit Menschen, ihren Werten und Problemen, um Angst und Überwindung, Scheitern und Emotionen, seine Beziehungen, Lebensentwürfe und gesellschaftliche Abwege. Kirkpatricks teils düstere Zeichnungen illustrieren den Kern seiner Erzählungen – in Weiß auf Schwarz, das für ihn dazugehört, damit das Leben zu leuchten beginnt. Eine inspirierende Begegnung mit einem völlig unangepassten Charakter, der auch in diesem Werk mitreißt.

Wenn dir das Leben Zitronen gibt… – von Susi Safer
empfohlen von Doris Prohaska

Das Buch von Susi Safer ist eine Autobiografie über das Leben. Locker, ironisch und witzig geschrieben mit ganz viel Tiefgang und unaufdringlichen Lebensweisheiten.
Gerade in Corona-Zeiten hat mir das Buch unfassbar viel Hoffnung geschenkt und mir mehr als einmal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Der fliegende Berg – von Christoph Ransmayr
empfohlen von Jutta Scherf

Wunderschön geschrieben, ist das Buch wie wort gewordene Musik für mich. Das klingt kitschig – aber besser kann ich es nicht beschreiben. Und dass es von Bergen, Reisen und Landkarten handelt ist natürlich ein zusätzlicher Pluspunkt.

Bücher von Stefan Zweig
empfohlen von Angelika Mandler-Saul

Stefan Zweig als der „erste Europäer“ wird mit seiner „Die Welt von gestern“ heute fast täglich irgendwo von irgendwem zitiert. Viel lieber lese ich aber seine Briefe – vor allem jene, die er an seine beiden offiziellen Frauen Fritzi und Lotte im Laufe der Jahrzehnte geschrieben hat. Der Mann und ewig Reisende hinter dem Bestsellerautor: Gehetzt, genervt, geplagt, überarbeitet, verliebt und schließlich verfolgt. Eines der beiden Bücher habe ich immer auf meinen Reisen mit dabei – allein die Titel mit Zitaten aus seinen Briefen sind so wunderschön: „Wenn einen Augenblick die Wolken weichen“ und „Ich wünschte, dass ich Ihnen ein wenig fehlte“…

Schuld – von Ferdinand von Schirach
empfohlen von Gerhard Pierer

Ferdinand von Schirach versteht es, durch seine klare Sprache mehrschichtige Probleme dem Leser nahezubringen.

Weltnah: Raus aus der Komfortzone, rein ins Leben – von Jakob Horvath
empfohlen von Elena Paschinger

Mich packt jeden Tag natürlich ein bisschen die Reiselust und aktuell kann ich das Buch Weltnah von Jakob Horvath empfehlen, welches ich soeben ausgelesen habe! Er ist über ein Jahr um die Welt gereist und feilt nun an seinen eigenen Projekten. Jedenfalls ein super Buch für alle Weltenbummler und Seelen!

Das ewige Leben – von Wolf Haas
empfohlen von Nina Stögmüller

Hauptfigur Simon Brenner schafft es durch jede Krise irgendwie durchzukommen. Lese gerade wieder alle Brenner-Krimis, sind einfach so herrlich unterhaltsam geschrieben. Mit viel Wortwitz und Lokalkolorit. Empfehlung pur!

Die Liebe in Zeiten der Cholera – von Gabriel García Márquez
empfohlen von Ronya Alev

Es ist kein Wunder, dass dieses Buch gekannt und geliebt wird. Geschrieben im Stil des magischen Realismus verliert man sich in der Geschichte zweier Liebender, die erst Dekaden später zueinanderfinden. Die Geschichte spendet Hoffnung und Trost. Auch wenn das Leben “dazwischen kommt” und man schwierigen Umständen ausgeliefert ist, finden Herzen doch irgendwann einmal zueinander. Die Liebe in Zeit der Cholera ist gerade jetzt das ultimative Trostbuch, in dessen Magie man sich verlieren kann.

Nachtzug nach Lissabon – von Pascal Mercier
empfohlen von Gudrun Krinzinger

Es ist mein Lieblingsbuch, weil es um die für mich wichtige Frage geht: Lebe ich das Leben, das ich leben will?

Der Winter der Libelle – von Dagmar Seifert
empfohlen von Hans-Joachim Schneider

Dieser Roman beschreibt eine anfangs eher unsympathische, egoistische, verwöhnte Frau um die 40 Jahre, die sich in ihrer Ehe und in komfortablen Verhältnissen langweilt. Durch eine Verkettung vermeintlich unglücklicher Zufälle gerät sie im Winter und hochschwanger ins Hamburger Obdachlosenmilieu. Hier könnte sie untergehen. Aber weil sie doch irgendwo ganz patent ist, lernt sie in dieser Situation zwei wichtige Dinge: Verantwortungsgefühl und Freundschaft. Sie wird gewissermaßen wach und erwachsen. Das ist, trotz der durchaus dramatischen Umstände, leicht und manchmal sogar heiter erzählt. Ein liebevolles Buch – und sehr tröstlich …

literarisches Trinken
empfohlen von Klaus Nüchtern (Leiter Kulturredaktion Falter)

So etwas wie ein Trostbuch, auf dass ich immer wieder zurückgreifen könnte, habe ich nicht. Im Zweifels- und Verzweiflungsfalle würde ich ohnedies eher zur Flasche greifen als zum Buch und, wenn’s mir schon hinten nass reingeht, drauf schauen, dass das auch von vorne gewährleistet bleibt. Man kann es freilich an die Literatur delegieren, quasi: trinken lassen, statt selber zu trinken, weil das, was in der Fiktion getrunken wird, so schlimm ist, dass man es im echten Leben der echten Leber nie würde zumuten wollen. Zum Beispiel den Cocktail „Konsomolzenträne“, den Wenedikt Jerofejew in seinem Roman „Die Reise nach Petuschki“ anrührt und zwar mit: „15 g Lavendel, 15g Eisenkraut, 30g Rasierwasser ,Fichtennadel‘, 2g Nagellack, 150 g Mundwasser ,Elexier‘, 150 g Limonade.“ Ist es tröstlich, wenn so furchtbar schlimme Sachen wie Selbstzerstörung qua Alkohol in der Fiktion auf einmal sehr komisch werden? Es ist jedenfalls komisch, und das hilft manchmal ja auch: „Nachmittags weinender Mann vor der Haustür. Wehe, wehe, ich war es selbst. Strenger Cocktail, schließlich wieder Mut. Ab 20 Uhr gewissenhaft getrunken.“ (Eugen Egner, „Aus dem Tagebuch eines Trinkers“).
Es gibt freilich auch das unverstellt und unverdorben Erhebende, gerade in dieser Jahreszeit: das Orgeln der Amsel, das Tirilieren der Lerche, das Jodeln des Kiebitz, das Flöten des Rotkehlchens. So lautet nur jeweils eine Umschreibung des Gesangs besagter Arten, die Peter Krauss (nicht zu verwechseln mit: Peter Kraus) in seinem Handwörterbuch der Vogellaute „Singt der Vogel, ruft oder schlägt er?“ auflistet. (Amseln etwa können darüber hinaus auch noch: dacken, quirlen, schackern, tixen und zetern).
Seit Jahren erfreue ich mich der seit circa gleich viel Jahren auch hierzulande schwer im Schwange befindliche Vogelliteratur. Und weil ich ganz schlecht in akustischer Identifikation bin (siehe: Simon Barnes, „Birdwatching with Your Eyes Closed“) und mich jedes Frühjahr wieder neu auf das Gezwitscher und Gezirpe eingrooven muss, weiß ich es zu schätzen, wenn mir jemand eine brauchbare Eselsbrücke baut – wie zum Beispiel Johanna Romberg in ihrem wunderbaren Buch „Federnlesen“. Der Gesang des Rotkehlchens, der angeblich 275 unterscheidbare Motive aufweist, ist für Romberg schlicht „ein Lied ohne Eigenschaften“. Aber er ruft vor ihrem Auge das Bild eines kühlen, klaren, in unregelmäßigem Zickzack die Fensterscheibe herunter rinnenden Wassertropfens auf. Eine hilfreiche Assoziation, wie ich finde.
Ein ganz besonderer Augenblick im Jahr, der von mir herbeigesehnt und im Moment seines Eintreffens durch den Konsum von so unstrengen Cocktails wie Pisco Sour zelebriert wird, ist der Tag, an dem die Mauersegler zurückkehren (2019: 25. April). Im Altholländischen wird Apus apus „Ghierswalwe“ genannt, was sich von dem Verb „gieren“ für „schrill schreien“ ableitet. Das tut er fraglos, der Mauersegler: Er macht „sriehsrieh!“ Der britische Lyriker und Poet Laureate Ted Hughes hat die „Swifts“, wie die Mauersegler auf Englisch heißen und die bei ihm – auch das ein Indiz für den Klimawandel – erst am 15. Mai eintrafen, in dem gleichnamigen Gedicht zu Boten ernannt, die uns kundtun, dass sich die Erde noch dreht und uns auch dieses Jahr wieder ein Sommer beschieden sein wird:
„They’ve made it again, / Which means the globe’s still working, the Creation’s /
Still waking refreshed, our summer’s / Still all to come — (…)“
Na, wenn das keine tröstlichen Zeilen sind!

Heller als tausend Sonnen – von Robert Jungk
empfohlen von Thomas Roithner (Friedensforscher und Privatdozent für Politikwissenschaft)

Es ist eines meiner zerlesensten Bücher: „Heller als tausend Sonnen“ von Robert Jungk. Die Ausgabe von 1956. Eine Leitschnur für Abrüstung, selbstkritische Wissenschaft und dass der Feind meines Feindes nicht mein Freund ist. Ein lebendiges Stück Zeitgeschichte und beinahe ein Polit-Krimi. Heute – über 40 Jahre nach der Abstimmung über Zwentendorf und gut 30 Jahre nach dem vermeintlichen Ende der Ost-West-Konfrontation und des Wettrüstens – ist Atompolitik immer noch ein internationales Heißkalt.

Meister und Margarita – von Michail Bulgakow
empfohlen von Robert Sonnleitner

„Meister und Margarita“ vereinigt alles, was ein gutes Buch braucht: Geschliffene Sprache, intellektueller Witz, zeitlose Satire, schonungslose Kritik, Schuldige, die bestraft werden, Unschuldige, die belohnt werden, Schuld und Vergebung, Sex and Crime, teuflische Magie und eine berührende Liebesgeschichte. Was will man mehr?

Die Handschrift von Saragossa – von Jan Graf Potocki
empfohlen von Bettina Reiter

Die „Handschrift“ beginnt mit einem romantischen Raubersabenteuer (wie bei E.T.A. Hoffmann) und einer Doppelverführung (wie in einem galanten Roman) und dann geht es dahin: durch alle Welten und alle Religionen, Geheimgesellschaften und in die Perspektiven aller Religionen (wie bei Lessing).
Nichts ist sicher, was die eine Geschichte behauptet, beeinsprucht die nächste, alles ist verschachtelt. Geheimgesellschaft und Intrige, Vernunft und Religion, Dämonen und Zauberei gegen Nüchternheit und Untersuchung – dieses Buch durchschreitet alles – sehr spielerisch und gleichzeitig sehr ernst.
Damals, in den letzten Jahren des 18. und ersten des 19. Jahrhunderts, ging es um alles: eine neue Ordnung, Republik gegen Monarchie, Willkür gegen Verträge, Familie gegen Menschsein, Universalismus gegen Absolutismus.
Potocki rast durch das alles durch und seinen Geschichten zu folgen ist wunderbar, überraschend, unvorhersehbar.
Potocki war ein polnischer Adliger, Parteigänger der Französischen Revolution und der Enzyklopädischen, Forschungsreisender nach China, Verleger, der erste Mann, der in einem Heißluftballon über Warschau aufstieg; er gilt als der erste Slawist konnte 8 Sprachen.
Die Handschrift von Saragossa hat er angeblich für seine Frau geschrieben als Fortsetzung der „Märchen aus 1001 Nacht“.

Der Trafikant – von Robert Seethaler
empfohlen von Thomas Rambauske

Robert Seethalers Bücher sind richtige Wohlfühlbücher, aus denen man sich immer etwas herausnehmen kann. Im Roman „Der Trafikant“ erzählt er von einem 17-Jährigen Landburschen, der im Jahre 1937 in Wien als Lehrling in einer Trafik sein Glück sucht. Dort begegnet er dem Stammkunden Sigmund Freud und verliebt sich in die Varietétänzerin Anezka … Stark erzählt und brillant geschrieben!

The Blue Zones: 9 Lessons for Living Longer From the People Who’ve Lived the Longest – von Dan Buettner
empfohlen von Thomas Fleischanderl

Wo leben die meisten Hundertjährigen (Centenarians) auf der Welt und was machen sie, damit sie gesund Hundert werden? Dan Buettner von National Geographic hat 5 Blue Zones identifiziert. Die Wahrscheinlichkeit in einer der Blue Zones 100 Jahre alt zu werden ist 3 mal so hoch. In 9 Lektionen kann man erfahren, was diese Menschen tun oder eben auch nicht tun. Das Faszinierende war vor einigen Jahren auf Sardinien, als wir durch genau so einen Ort fuhren – da wusste ich noch nichts von den Blue Zones – aber wir empfanden diesen Ort als „magisch“. Ja, ich würde gerne meinen Enkerln und Urenkerln ein paar meiner Erlebnisse weitergeben … dazu sollte ich aber gesunde Hundert werden. 😉

Bücher über Venedig
empfohlen von Elena Proksch

Da ich mehrmals im Jahr in Venedig bin, helfen mir momentan diese beiden Bücher immer wieder, wenn ich einen Durchhänger habe. Die Rezepte in dem einen und die mir wohlbekannten Orte im anderen lassen zumindest ein wenig Italien-Stimmung bei mir aufkommen.

Wo bekommst du Lesestoff ?

Wir listen hier nur eine kleine und feine Auswahl von Online-Shops für Bücher auf. Idealerweise frage bei den Buchhändler*innen deines Vertrauens nach, ob eine Lieferung möglich ist. Weitere Buchhandlungen mit Online-Shops sind auf der Webseite von Nunu Kaller gelistet.

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