Respekt & Vielfalt

ÖVP versucht Rechtsextremismus­expertin Natascha Strobl zu diskreditieren

Seit dem Erscheinen von Natascha Strobls Buchbesprechung der Kurz-Biographie, und dessen Verbreitung über unseren 14-tägigen E-Mail-Newsletter, wird von Seiten der ÖVP versucht Natascha Strobl auf Twitter zu diskreditieren und zu deligitimieren. Wir stellen uns – als Verein Respekt.net und als derdiedasRespekt – zu hundert Prozent hinter die Politologin.

derdiedasRespekt.at ist kein Riesenplayer in der Medienlandschaft. Wir sind ein kleines experimentelles Medium für die Zivilgesellschaft, ein Projekt des Vereins Respekt.net. Beide – Medium und Verein – folgen streng unserer Maxime „politisch, aber nicht parteipolitisch“. Die Buchbesprechung der Kurz-Biographie von Frau Strobl finden wir ausgesprochen gelungen und lesenswert. Frau Strobl ist für ihre scharfsichtigen Analysen von Texten bekannt. Sie beherrscht die Diskursanalyse ebenso wie die Analyse von Texten und Rhetorik. Sie formuliert klug und nüchtern, und hat einen schnellen und unbestechlichen Blick auf sprachliche Manipulation, Verdrehung, Deligitimation und Machtspiele, derer sich die Politik immer öfter zu bedienen scheint.

Hier unsere Stellungnahme als Herausgeber*innen von derdiedasRespekt:
Bislang kannten wir das nur von der (Neuen) Rechten: Die Delegitimation von Wissenschafter*innen und Journalist*innen über Social Media. Es ist ein demokratischer Tabubruch, wenn nun Vertreter*innen von Volksparteien ebenfalls versuchen ihnen unliebsame Kommentator*innen zu diskreditieren.
Zu den Diskursstrategien von Rechtspopulisten und ihren kommunikativen Strategien forschen die Politologin Natascha Strobl sowie die Genderforscherin und Soziologin Franziska Schutzbach seit Jahren. Eine dieser Strategien ist die erwähnte „Delegitimation“.
Wissenschafter*innen und Journalist*innen werden dort angegriffen, wo es um ihre Kernkompetenz geht: Ihre Glaubwürdigkeit wird absichtlich und gezielt in Frage gestellt.
Mittels ad hominem-Angriffen mit falschen Kausalitäten, entkontextualisierten Fakten, Insinuationen oder pseudokritischen Fragen und wilden Assoziationen wird versucht, kritische Stimmen zu delegitimieren und ihnen sowohl ihre Professionalität als auch das Recht abzusprechen, sich öffentlich politisch zu äußern.

Wir betrachten mit Sorge die Entwicklungen der letzten Wochen und Monate, in denen Vertreter*innen der Volkspartei begonnen haben, diese Delegitimationsstrategie anzuwenden, um kritische Stimmen mundtot zu machen. Mit derdiedasRespekt.at haben wir ein Medium für die Zivilgesellschaft gegründet, in dem auch kritische Stimmen zu Wort kommen. derdiedasRespekt.at ist ein Medium, dass den zivilgesellschaftlichen Diskurs abseits des polit-medialen Mainstreams möglich machen will. Gemeinsam wollen wir zum Gegenpol populistischer Rhetorik werden und jenen Menschen und Projekten Gehör verschaffen, die sich zivilgesellschaftlich engagieren.

Wir haben Natascha Strobl eingeladen eine Buchrezension zu verfassen. Ihre Analyse mag nicht jeder*jedem gefallen, und wir treten gerne in Diskurs über inhaltliche Fragen. Jedoch werden wir sie und andere kritische Stimmen auch weiterhin zu Wort kommen lassen. Das ist unsere erklärte Blattlinie.

Weitere Informationen zum Thema Kommunikationsstrategien von Rechtspopulisten:

#NatsAnalysen liefern laufend tiefgehende Analysen zu Kommunikationsstrategien und tagesaktuellen Themen: 
#NatsAnalysen auf Twitter

Franziska Schutzbach hat im Dezember 2018 das Buch „Die Rhetorik der Rechten“ zu Rechtspopulistischen Diskursstrategien vorgelegt, das wir in einer der nächsten Ausgaben von derdiedasRespekt.at rezensieren werden. 

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