Alles begann 2009 mit einer Spendenaktion: Damals benötigte das Fußballteam vom Verein Ute Bock, die Ute Bock Shooters, dringend finanzielle Unterstützung. So riefen die Freund*innen der Friedhofstribüne das Fußballturnier mit musikalischem Rahmenprogramm ins Leben. Bis 2016 wurden die Spendeneinnahmen an den Verein Ute Bock aufgeteilt. Da der Verein Ute Bock über die Jahre gewachsen ist, haben sich die Organisator*innen 2017 dazu entschlossen, die Spendeneinnahmen auf mehrere kleine Projekte aufzuteilen. Seither werden die Deserteurs- und Flüchtlingsberatung, Flucht nach Vorn sowie die Queer Base unterstützt.
Der Reinerlös an gesammelten Spenden kommt Projekten, die sich in unterschiedlicher Weise, aber immer niederschwellig und basisorientiert, in verschiedenen Bereichen der Geflüchtetenhilfe betätigen. Die Projekte leisten einen wichtigen Beitrag, dass Personen aus prekären und teilweise ausgegrenzten Gruppen ein Stück weit „normalisierte“ Rahmenbedingungen für ihr alltägliches Leben vorfinden können. Der Ute Bock Cup zeigt, dass durch ein antidiskriminierendes Miteinander viel mehr Positives geschaffen werden kann, als durch Ausgrenzung – und das für alle Beteiligten.
Wer darf mitspielen?
Aufgrund der Popularität des Ute Bock Cups ist der Cup mittlerweile ein reines Einladungsturnier. Einen genauen Schlüssel, welche Teams eingeladen werden, gibt es nicht. Die Teams teilen sich auf in soziale Projekte/Vereine/Initiativen, Refugee-Teams und befreundete Fußball-Fanclubs. Obwohl die Teilnahme seit langem nicht mehr ausgeschrieben oder beworben wird, kommen jedes Jahr unzählige Anfragen aus Wien und auch aus anderen Regionen. Fußball spielen für einen guten Zweck ist wahrlich eine runde Sache.
Nicht nur ein Fußballturnier
Das Runde muss ins Eckige. Doch dieses Motto gilt nicht für alle Besucher*innen des Ute Bock Cups. Für viele stehen nämlich das Rahmenprogramm sowie die Musikacts im Mittelpunkt. Dies betrifft sowohl die schmackhafte Verpflegung, die erfrischenden Bars oder das abwechslungsreiche Kinderprogramm. Vom Kuchenbuffet über Friseur*innen, Eiswagen oder Näher*innen – viele unterschiedliche Programmpunkte, welche alle gemeinsam haben, dass sie von ehrenamtlichen Helferleins selbst organisiert werden. Ein lebendiges Miteinander, und dies nicht nur am Platz.
Unsicherer Ausblick
Der Lockdown im März kam wenige Tage vor der jährlichen Kick Off Party, die Cupabsage folgte kurz darauf. Dank einiger kleiner Spendenaufrufe und -aktionen konnten immerhin um die 10% der sonstigen Spendensumme an die drei Partnervereine weitergeben werden. Da die Planungen für das nächste Turnier normalerweise im Herbst beginnen, wäre möglichst frühe Klarheit, ob und wie ein Ute Bock Cup 2021 möglich ist, hilfreich.
Neben der Pandemie gibt es aber noch einen zweiten Unsicherheitsfaktor: Der Sportclubplatz wird aktuell zum Teil umgebaut. Planmäßig läuft der Umbau bis Sommer 2021. Eine optimale Planungsgrundlage sieht also anders aus. Den Ute Bock Cup anderswo als am Sportclubplatz in Dornbach durchzuführen, ist wohl für die meisten Beteiligten nicht denkbar. Zu stark ist der Ute Bock Cup in der Nachbarschaft verwurzelt. Es bleibt nur zu hoffen, dass es 2020 bei der coronabedingten roten Karte für den Ute Bock Cup bleibt und 2021 das runde Leder wieder über den Sportclubplatz rollt.
Die Freund*innen der Friedhofstribüne
Der Ute Bock Cup wird organisiert von den Freund*innen der Friedhofstribüne und dem Wiener Sport-Club, welcher vor allem mit der Infrastruktur unterstützend wirkt. Alle am Ute Bock Cup beteiligten arbeiten zu 100% ehrenamtlich, jedes Jahr um die 150 Personen.