Demokratie & Bürgerrechte

#zusammenHaltNÖ feiert den Internationalen Tag der Demokratie

In Zeiten, in denen Demokratie und Solidarität in Österreich in Bedrängnis geraten, braucht es eine breite Bewegung, die diese Errungenschaften verteidigt und den gesellschaftlichen Zusammenhalt weiterhin stärkt. In Österreich gibt es vielerorts solch eine Bewegung in diese genannte Richtung. So auch in Niederösterreich. Die Initiative #zusammenHaltNÖ hat am Internationalen Tag der Demokratie, dem 15. September, nach Mödling zu einem Fest der Demokratie und Wahlauftakt für Menschlichkeit geladen. Es wurde ein buntes Fest vor einem ernsten Hintergrund. „Noch gibt es starke demokratische Grundfesten in unserer Gesellschaft, die es zu feiern gibt. Wir wissen sie mehr denn je zu schätzen. Doch die letzte Regierungsperiode brachte einige diese Pfeiler ins Wanken.“ so Elisabeth Klatzer von #zusammenHaltNÖ, „und deshalb sind wir hier“. Und Christoph Kornitzer ergänzt: „Wir von #zusammenHaltNÖ sind parteiunabhängig. Dennoch haben wir einen klaren Wahlaufruf für Euch: Gebt die Stimmen denen, die Demokratie wahren und ausbauen, die Garanten gegen Rechtsruck sind und denen, die sicherstellen, dass sich die Hetze, die Spaltung und die Angriffe auf Rechtsstaat und Medien nicht wiederholen, und Menschen die bei uns Schutz vor Krieg und Tod suchen, diesen auch bekommen.

Noch gibt es starke demokratische Grundfesten in unserer Gesellschaft, die es zu feiern gibt. Wir wissen sie mehr denn je zu schätzen.

Unter dem Motto „#demokratielebt“ und „Demokratie heißt mitgestalten können“, zeigten Mödlinger*innen beim Fest der Demokratie Ihr großes Engagement für eine lebendige Demokratie. Im Mittelpunkt standen neben prominenten Unterstützer*innen wie Karl Markovics und Erich Fenninger, Initiativen aus Mödling, die unter oft widrigen Umständen unermüdlich ihren Beitrag zu einer lebendigen Demokratie leisten. Veronika Haschka von Connect Mödling erzählt über die beeindruckende Arbeit des Flüchtlingsnetzwerkes. Obwohl es eine erschöpfende Arbeit ist, holt sie Kraft aus der gemeinsamen Arbeit für Mitmenschen: „Das Zusammensein mit den geflüchteten Menschen stärkt mich, es macht mich lebendig und es fühlt sich einfach ‚richtig‘ an.“ Corinna Obrist von Kassandra Frauenberatung Mödling erzählt wiederum von der wichtigen Arbeit und Unterstützung von Frauen, die immer schwieriger wird, da die Gelder von der Regierung wiederholt gekürzt wurden. Friedrich Stürmer von der Attac Regionalgruppe Mödling  unterstreicht die Perspektive der demokratischen Gestaltung einer fairen Wirtschaft als wichtige Lebensader einer lebendigen Demokratie. Die Schülerin Anna Kranzlmayer engagiert sich für Fridays for Future. Die Mödlinger Gruppe plant am 20. September unter dem Motto „Austria For Future – Dein Ort für die Zukunft“ Aktionen an verschiedenen Orten in Mödling; und sie ruft auf, am 27. September am globalen Earth Strike teilzunehmen. Und Rossana Wareka von der neu gegründeten Initiative B4U lädt zum gemeinsamen Tanz mit Menschen mit Beeinträchtigungen. Die lokalen Initiativen zeigten in beeindruckender Breite, wo sich Menschen in Mödling engagieren und großartige Beiträge zu einer lebendige Demokratie leisten. Sie alle laden die Mödlinger Bevölkerung ein, sich zu engagieren oder die Vereine zu unterstützen. Sandra Obermair vom Elternverein BG Bachgasse zeigt einen gemeinsamen Nenner auf: „Eine Motivation für mein Engagement ist, dass durch das Aktivsein in der Gesellschaft viele Ängste an Nährboden verlieren, weil wir bemerken: Wir wollen ja im Grunde alle dasselbe, wir haben dieselben Interessen an einer Gesellschaft in der wir füreinander da sind.

Es braucht Zusammenhalt in der Gesellschaft und ein entschiedenes Auftreten gegen Hetze und Ausgrenzung von Menschen, gegen Spaltung und Autoritarismus.
Pater Franz Helm

Das Fest der Demokratie ist ein aktueller Höhepunkt der Arbeit von #zusammenHaltNÖ. Es geht darum Räume zu schaffen, dass besorgte Menschen – nicht nur virtuell, sondern real – zusammenkommen und öffentlich für Solidarität einstehen. Pater Franz Helm von den Steyler Missionaren, einer der Mitorganisatoren spricht über die Grundideen von #zusammenHalt: „Es braucht Zusammenhalt in der Gesellschaft und ein entschiedenes Auftreten gegen Hetze und Ausgrenzung von Menschen, gegen Spaltung und Autoritarismus. Es braucht dringend den Dialog, über Parteigrenzen und ideologische Lager hinweg. Es braucht ein positives gesellschaftliches Klima und einen Rechtsstaat, in dem niemand sich davor fürchten muss, sich für Menschenrechte und Demokratie zu engagieren.“ Die Motivation der Initiative #zusammenHaltNÖ ist es, dazu beizutragen.

Beim Fest der Demokratie wurde auch der Report „Damit Österreich lebendig bleibt. Was unsere Demokratie jetzt braucht“ präsentiert, der vom zivilgesellschaftlichen Solidaritätspakt ausgearbeitet wurde. Bei der begleitenden Dialogausstellung „#demokratielebt“ kamen Menschen über ihre Vorstellungen von Demokratie ins Gespräch und konnten ihre Ideen zu einer lebendigen Demokratie auch schriftlich festhalten. „Humanismus statt Zynismus“ heißt es da auf der bunten Pinnwand in Mödling in Richtung der abgewählten Regierung, und „Sapere aude: Habe Mut dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ und „Widerstand im ganzen Land!“ als Aufforderung an alle Menschen im Land.

#zusammenHaltNÖ |

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